„Zurück zur Wurzel: Die Kraft der Wildpflanzen neu entdecken“
In einer Zeit, in der unser Essen oft aus anonymen Supermarktregalen stammt, stellt sich eine einfache, aber tiefgreifende Frage: Was nährt uns wirklich? Die Antwort liegt oft direkt vor unserer Haustür – in Form von essbaren Wildkräutern.
Wildpflanzen wie Löwenzahn, Spitzwegerich, Brennnessel oder Beifuß sind viel mehr als nur „Unkraut“: Sie gehören zu den ältesten Nahrungsquellen der Menschheit – kostenlos, unverfälscht und voller Lebenskraft. Sie wachsen wild, brauchen keine Pflege, keinen Dünger, keine Bewässerung – sie trotzen Wind und Wetter und schenken uns dabei eine hochkonzentrierte Fülle an Vitalstoffen, sekundären Pflanzenstoffen, Enzymen, Chlorophyll und Bitterstoffen.

Warum unsere heutige Nahrung nicht mehr das ist, was sie einmal war
Unsere modernen Obst- und Gemüsesorten stammen fast ausschließlich aus Hybrid-Saatgut. Dieses Saatgut wurde auf schnelles Wachstum, makellose Optik und lange Transportfähigkeit gezüchtet – nicht auf Nährstoffdichte. Doch was bedeutet Hybrid eigentlich?
Hybridsamen entstehen durch die gezielte Kreuzung zweier unterschiedlicher Pflanzensorten. Das Ergebnis: Pflanzen, die zwar ertragreich sind, aber deren Samen nicht mehr fruchtbar sind – sie sind quasi tot. Wer aus ihnen neues Leben schöpfen will, scheitert. Das bedeutet Abhängigkeit von Saatgutkonzernen und ein Verlust an natürlicher Vielfalt, Kraft und Vitalität.
Weniger Vitamine, weniger Mineralstoffe – auch bei Bio
Zahlreiche Studien zeigen: Der Nährstoffgehalt unserer Nahrung hat in den letzten Jahrzehnten dramatisch abgenommen. Selbst biologisch angebautes Obst und Gemüse enthält heute nicht mehr die gleichen Mengen an Vitaminen und Mineralien wie noch vor 50 Jahren.
Ein Beispiel:
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Alter Apfel (z. B. Boskoop oder Goldrenette)
Hoher Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen, Eisen, Kalium und antioxidativ wirksamen Polyphenolen. -
Moderner Apfel (z. B. Pink Lady)
Schön, süß, lange haltbar – aber deutlich weniger Nährstoffe und kaum noch Bitterstoffe.
Oder:
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Brokkoli früher: Reich an Sulforaphan (ein krebshemmender Bitterstoff), Magnesium, Calcium.
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Brokkoli heute: Mild im Geschmack – aber Bitterstoffe weggezüchtet, geringerer Mineralstoffgehalt.
Wildkräuter – die Nährstoffhelden der Natur
Im Gegensatz dazu sind Wildpflanzen ungezüchtet, unverändert und von der Natur selbst optimiert. Sie enthalten ein Vielfaches an Mineralien, Vitaminen, sekundären Pflanzenstoffen und – ganz entscheidend – Bitterstoffen.
Bitterstoffe spielen eine zentrale Rolle in der ganzheitlichen Gesundheit:
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Sie regen die Verdauung an,
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entlasten die Leber,
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unterstützen die Entgiftung,
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fördern die Bildung von Galle,
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und können Heißhunger auf Süßes reduzieren.
Doch in unserer modernen Ernährung fehlen Bitterstoffe fast vollständig – sie wurden gezielt herausgezüchtet, weil „bitter nicht schmeckt“. Dabei sind es genau diese Stoffe, die uns stark, widerstandsfähig und gesund machen.

Wildkräuter erleben – im Hotel Sankt Leonhard
Inmitten der sanften Hügellandschaft, umgeben von frischer rottaler Landluft, liegt das Hotel Sankt Leonhard – ein Ort der Ruhe, der Naturverbundenheit und der Rückkehr zum Wesentlichen.
Ganz bewusst haben wir drei große Wiesen rund ums Hotel nicht kultiviert, sondern ihnen ihre Ursprünglichkeit zurückgegeben. Hier wachsen heute in natürlicher Vielfalt:
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Beifuß – Der „Mutter aller Kräuter“ stärkt die Verdauung und wirkt reinigend und schützend.
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Wiesenlabkraut – Mild und zart, unterstützt es das Lymphsystem und wirkt entschlackend.
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Wiesenknopf – Ein stiller Helfer für Blutreinigung und gesunde Haut.
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Wegwarte – Ihre Bitterstoffe fördern Leber, Galle und einen klaren Geist.
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Malve – Mit ihrem Schleimstoffen beruhigt sie Magen, Darm und gereizte Schleimhäute.
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Klettenlabkraut – Entgiftend und hautklärend – ein Freund bei Frühjahrskuren.
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Johanniskraut – Sonnenspeicher für die Seele – stimmungsaufhellend und nervenstärkend.
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Gänsefingerkraut – Sanfte Hilfe bei Krämpfen und Frauenbeschwerden.
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Gundermann – Ein würziges Kraftpaket, das Schleim löst und die Atemwege befreit.
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Löwenzahn – Voller Bitterstoffe – er weckt Leber, Nieren und Lebensfreude.
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Spitzwegerich – Der „Pflaster der Natur“ – heilend bei Husten und kleinen Wunden.
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Brennnessel – Reich an Eisen und Chlorophyll – blutbildend, entgiftend und vitalisierend.
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Fünffingerkraut – Ein altes Heilkraut für innere Stärke und Entspannung.
Diese Pflanzen sind keine Zufallserscheinungen – sie sind ein Geschenk der Natur und ein Ausdruck unserer Philosophie: zurück zur Wurzel, zurück zur echten Nahrung.
Wildkräuterführungen mit Lena Sommer
Wer mehr über die heilkräftige Wirkung und kulinarische Nutzung dieser Pflanzen erfahren möchte, ist herzlich eingeladen, an einer Wildkräuterführung mit Lena Sommer teilzunehmen.
Lena ist nicht nur die Tochter der Hoteleigentümerin, sondern auch Fachberaterin für Selbstversorgung mit essbaren Wildpflanzen nach Dr. Markus Strauß. Sie vermittelt altes Wissen mit Leidenschaft und zeigt, wie man Wildkräuter sicher erkennt, erntet und in die tägliche Ernährung einbaut – ob im Smoothie, im Salat, als Tee oder Wildgemüse.
Fazit: Mehr Natur, mehr Gesundheit, mehr Leben
Essbare Wildkräuter sind die ehrlichste, ursprünglichste und kraftvollste Nahrung, die uns die Natur schenkt. Gerade heute – in einer Zeit der Überfülle, aber gleichzeitig der Mangelernährung – liegt in ihnen eine große Chance: zurückzufinden zu einer nährstoffreichen, lebendigen und selbstbestimmten Ernährung.
Im Hotel Sankt Leonhard in Bayern verbinden wir Tradition mit Natürlichkeit – und laden Sie ein, die Kraft der Wildpflanzen selbst zu erleben.